Pierre
Ein Tag an der Küste
Viele Anwohner und auch Urlauber hatten mir von versteckten Ortschaften und Sehenswürdigkeiten im Mündungsgebiet der Gironde erzählt. Also beschlossen meine Freundin und ich, der Sache auf den Grund zu gehen. Am Tag unseres Ausflugs von Saint-Georges-de-Didonne bis Talmont-sur-Gironde haben wir uns mit eigenen Augen überzeugt und konnten uns nicht sattsehen.
Unser Ausgangspunkt war der kleine (aber feine) Badeort Saint-Georges-de-Didonne. Allerdings – aus dem „Ausgangspunkt“ wurde bald eine richtige Besichtigung! Die Ortschaft fühlt sich nach Sommerglück und Ferien aus früheren Zeiten an. So etwas wie das, was man empfindet, wenn man „Der kleine Nick und die Ferien" liest. Sehr schnell atmet man diese spezifische, familiäre Atmosphäre ein. Wir fühlen uns wie zu Hause! Nach einem Bummel an der Bucht von Saint-Georges schlendern wir zum Wochenmarkt gegenüber der Kirche. Die Farben und Düfte lassen uns das Wasser im Mund zusammenlaufen und wir ziehen los mit für das spätere Picknick prall gefüllten Rucksäcken.
Zum Auftakt gehen wir an den für Saint-Georges-de-Didonne emblematischen Felsenklippen vorbei, mit dem sehr mediterran anmutenden Wald an den Hängen über uns. Wir befinden uns an der Landspitze „Pointe de Suzac“. Das Naturprojekt Pôle Nature du Parc de l’Estuaire versteckt sich ebenfalls hier. Wir kommen gern ein andermal wieder, aber für heute geht es zuerst einmal nach Meschers sur Gironde, unserer nächsten Etappe.
„Saint-Georges-de-Didonne fühlt sich nach Sommerglück und Ferien aus früheren Zeiten an“
Also – Kurs auf Meschers sur Gironde über kleine, kurvenreiche Straßen durch den Wald und am Meer entlang. In diesem erholsamen Rahmen gibt es viele Campingplätze und wir sagen uns, dass es schön sein muß, seinen Urlaub hier zu verbringen. „Boulevard de la Corniche“, „Boulevard de la Falaise“, allein schon die Straßennamen machen Lust darauf.
Die berühmten Höhlenwohnungen mit den exotischen Namen liegen ganz nah beieinander: die „Grottes du Régulus“ und die „Grottes de Matata“ … Seit Urzeiten haben Menschen in diesen unglaublichen, aus der Felsenwand gehauenen Behausungen gelebt. Die Legende erzählt, daß die Sarazenen im 8. Jahrhundert geschmuggeltes Salz in den Höhlen versteckten, um die Salzsteuer nicht zahlen zu müssen. Die Umgebung ist zauberhaft, authentisch und mit den „Carrelets“ genannten Fischerhäuschen an den Klippen der Mündung der Gironde auch einmalig in der Charente Maritime. Wir genießen den Ausblick bei einem Gläschen und einer Crêpe. Genau gegenüber von uns liegt das international berühmte Weinbaugebiet Médoc - vielleicht eine Idee für einen anderen Wochenendausflug?
Danach fahren wir nach Talmont sur Gironde, unserem Endziel für diesen Tag. Wir haben schon viel darüber gehört, und immer wurde dabei die Schönheit der kleinen Ortschaft gelobt. Endlich kommen wir an. Der Parkplatz außerhalb des Dorfes ist gebührenpflichtig – aber es lohnt sich. Talmont zählt zu den „Schönsten Dörfern Frankreichs“ und bietet mit seinen flachen Katen, in denen heute viele Künstler und Kunsthandwerker zuhause sind, den Anblick einer alten Zitadelle am Rand der Klippen. Aber der absolute Höhepunkt der Besichtigung ist die wunderschöne Kirche Sainte Radegonde, die über den Fluten der größten Flussmündung von Europa zu schweben scheint. Eine Fotopause, um den Augenblick zu verewigen, ist unumgänglich. Wir gehen noch ein Stückchen an der Stadtmauer entlang und werden dafür mit dem Blick auf eine Aufreihung der hier „carrelets“ genannten Fischerhäuschen auf Stelzen, von denen aus die Netze ins Wasser gesenkt werden, belohnt.
„Die Kirche Sainte-Radegonde scheint über den Fluten zu schweben“
Unser Tag der Entdeckungen geht schon zu Ende und wir kehren müde, aber glücklich, zu unserem Campingplatz zurück. Wenn Sie Zeit und Lust haben, können Sie Ihre Entdeckungstour noch bis zu dem charmanten Dorf Mortagne sur Gironde fortsetzen oder, wenn Sie an Geschichte interessiert sind, bis zur gallo-römischen Ausgrabungsstätte Fâ.
Ein bekannter, gut abgesicherter Radwanderweg von Royan nach Sète, der „Canal des 2 mers à vélo“ führt hier vorbei. Vielleicht sollte ich mein Rad wieder einmal aus der Garage holen? Die wunderschöne Umgebung macht Lust. Die Gelegenheit zu einem neuen Abenteuer in der Charente-Maritime…
Historisches Erbe
Gute Zugänglichkeit
Vielfältige Landschaft
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